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1. Das Deutsche Reich - S. 200

1900 - Leipzig : Spamer
200 Siebentes Kapitel. rechtssehenden Adler mit rotem Schnabel, Zunge und Klauen, ohne Zepter und Reichsapfel. Auf der Brust liegt in silbernem Schilde der königlich preu- ßische Adler; dieser wieder ans der Brust belegt mit dem Schilde von Hohen- zollern. Über dem Ganzen schwebt die goldene Kaiserkrone mit goldenem Bande. § 4. Die Kriegsmacht des Deutschen Reiches. Die Kriegsmacht des Deutschen Reiches zerfallt in das Heer und in die kaiserliche Marine. 1) Das Heer. Die Verfassung des Deutschen Reiches bestimmt iu Artikel 63, daß die gesamte Landmacht des Reiches ein einheitliches Heer bilden solle, welches in Krieg und Frieden unter dem Befehle des Kaisers stehe. Durch besondere Verträge und Konventionen mit einzelnen Buudesstaaten ist jedoch für die Truppenteile derselben eine größere Selbständigkeit in Verwal- tnng, Kommando, Ilmformierung 2c. vorbehalten worden, so daß dem Kaiser im Frieden über das gesamte Buudesheer gleichmäßig eigentlich nur das Jnspizie- rnngsrecht verbleibt. Da außerdem kein besonderes Reichsamt für das Land- Heer besteht, so verfügt der Kaiser als oberster Bundesfeldherr, abgesehen von dem mit beratender Stimme versehenen „Ausschuß des Bundesrates für das Landheer und die Festungen", über kein militärisches Zentralorgan und seine Befehle müssen daher dnrch Vermitteluug des preußischen Kriegsministerinms an die selbständigen Kriegsministerien von Bayern, Sachsen, Württemberg gelangen. Zunächst wurde durch deu Büuduisvertrag (vom 23. November 1870) mit dem Königreich Bayern dem bayrischen Heere eine weitgehende Sonder- stellnng vorbehalten. Letzteres bildet unter dem Oberbefehl des Königs von Bayern einen in sich vollständig abgeschlossenen Teil des deutscheu Bundes- Heeres mit selbständiger Verwaltung, auch werden die Lasten und Kosten der bayrischen Armee von dem Lande Bayern allein getragen, mit der Bestimmung jedoch, daß auf die Armee uach dem Verhältnis der Kopfstärke der gleiche Betrag zu verwenden ist wie er dnrch den Militäretat des Reiches für die übrigen Teile des Bundesheeres festgesetzt wird. Die bayrischen Truppen treten erst nach erfolgtem Mobilisieruugsbefehl, welcher „auf Veranlassung" des Kaisers durch deu Landesherrn ausgesprochen wird, uuter deu Oberbefehl des Buudesfeldherru. Ein geringeres Maß von Selbständigkeit ist den Armeekorps der König- reiche Sachsen und Württemberg vorbehalten. Die Truppenteile beider Staaten bilden zwar ebenfalls in sich abgeschlossene Armeekorps unter eigner Verwaltung mit eignen Etats, doch werden letztere mit dem Militäretat des Reiches im Reichstage beraten. Um die gleiche Art der Ausbildung mit dem preußischen Heeresteile zu erreichen, können auch sächsische und württembergische Offiziere in die preußische Armee und umgekehrt preußische Offiziere in sächsische oder württembergifche Regimenter versetzt werden. Die übrigen deutschen Bundesfürsten haben die Verwaltung und Ver- Wendung der von ihnen zu stellenden Truppenteile ganz oder zum größten Teile in die Hand Preußens gelegt. Die aus ihreu Laudesteilen ausgehobenen Mannschaften sind entweder preußischen Regimentern zugeteilt, wie die Militär- Pflichtigen aus Elsaß-Lothringen, Oldenburg, Braunschweig, Schwarzbnrg-

2. Stadt und Land - S. 93

1895 - Hannover : Meyer
— 93 — das deutsche Reich an; hier ist zwischen beiden Ländern die Grenze. Auf der Nordseite gehen Greuzwächter in dänischer Uniform und mit geladenem Gewehr, und auf der Südseite gehen Grenzwächter in deutscher Uniform mit geladenem Gewehr. Jene bewachen die dänische, diese die deutsche Grenze. Darf denn niemand über die Grenze gehen? Es führen doch viele Wege von Dänemark nach Deutschland! Auf diesen Wegen dürfen wir wohl die Grenze überschreiten, aber nicht an anderen Stellen. Warum wir das nicht dürfen, können wir am besten verstehen, wenn wir auf einen Augenblick die Taps-Au verlassen und uns nach der Chaussee begeben, welche von Christiansfeld nach Dänemark führt. Hier stehen zwei größere Steine am Wege, von welchen der eine schwarz-weiß, der andere rot-weiß angestrichen ist. Der schwarz-weiße Stein gehört den Deutschen und steht in Schleswig-Holstein; der rot-weiße Stein ge- hört den Dänen und steht in Dänemark. Südlich von der Grenze, also in Schleswig-Holftein liegt das deutsche Zollhaus. Man sieht dasselbe in der Ferne. Ein hoher, schwarz-weiß gestrichener Pfahl trägt an seinem oberen Ende ein Brett mit dem Wappen des deutschen Reiches, einem Adler. Ein schwarz-weiß (die preußische Farbe) gestrichener Schlagbaum kann heruntergelassen werden, so daß der Weg gesperrt ist. Auch auf der Nordseite der Grenze ist ein Zollhaus. Auf einer rot-weiß ge- ftrichenen Stange sitzt die dänische Fahne (Dannebrog), ein weißes Kreuz auf rotem Tuch. Auch hier ist ein Schlagbaum. Dieser aber ist rot-weiß angestrichen. Rot-weiß ist die Landesfarbe der Dänen. In beiden Häusern wohnen Zollbeamte, und zwar in deni deutschen Zollhans deutsche Beamte, im dänischen dänische Beamte. Diese sollen den Zoll einnehmen. Wir haben schon früher von der Arbeit der Zollbeamten gehört; jetzt wollen wir sehen, was sie hier machen. Es fährt ein Wagen von Dänemark nach Schleswig-Holftein. Er fährt an dem dänischen Zollhaus vorüber. Jetzt ist er über die Grenze gefahren. Der deutsche Zollbeamte hat das Rollen des Wagens gehört. Er tritt aus dem Hause heraus. Der Schlagbaum wird heruntergelassen, und der Wagen muß halten. Der Zollbeamte sieht nach, was im Wagen ist. Findet er darin etwa Salz, Kaffee, Thee, Käse oder andere Sachen, so nimmt er die mit hinein, wägt sie und berechnet, was der Mann, der den Wagen führt, zu zahlen hat; er erhebt deu Zoll. Nun bekommt der Mann, nachdem er bezahlt hat, seine Waren wieder und kann ruhig weiter fahren. Hat er aber etwas versteckt und wird der Zollbeamte das gewahr, so wird der Mann bestraft, und das, was er versteckt hatte und nicht verzollen wollte, wird ihm genommen. Wie der deutsche Zollbeamte es macht, so auch der

3. Bd. 3 - S. 110

1873 - Neuß : Schwann
— 110 — und draußen donnerten die Kanonen. Der bei der hohen Feier beschäftigte Geistliche aber sprach: „Gott der Allmächtige, bestärke Euch in allen christlichen Tugenden, auf daß das Land durch Eure gute Regierung aufblühe." Jetzt nahm der König vom Altare das Scepter und hielt es als Zeichen der weltlichen Macht einige Zeit empor, während der Geistliche sprach: „Gott der Allmächtige, welcher Euch zum Herrscher über sein Volk gesetzt und befohlen hat, daß Ihr mit Gerechtigkeit das Volk regieren sollt, verleihe Euch seine Gnade, daß Ihr allezeit ein Scepter führet in Gerechtigkeit und Liebe gegen unsern Herrn Jesum Christum." Darauf nahm der König den Reichsapfel und das Schwert, während der Geistliche ebenfalls passende Gebete sprach. Zuletzt neigte der König sein Haupt gegen den Altar und betete. Jetzt stand die Königin von ihrem Throne auf, legte den Krönungsmantel um und kniete an den Stufen des Altares nieder. Der König nahm die für die Königin bestimmte Krone und setzte sie ihr auf's Haupt, während der Geistliche sprach: „Der allmächtige Gott stärke Euch in Euren Pflichten und königlichen Tugenden durch Jesum Christum." Ein vom ganzen Volke gesungenes Tedeum schloß die kirchliche Feier. 3. Der Krieg mit Dänemark. ^rnjlie heutige Provinz Schleswig - Holstein besteht aus ^l^bcn ehemaligen Herzogtümern Schleswig und Hol-stein, welche bis zum Jahre 1864 unter dänischer Herrschaft standen. Diese Herzogthümer sollten nach altem Gesetz ewig ««getheilt bleiben. König Friedrich Vii. von Dänemark aber wollte tut Jahre 1863 die beiden Herzog -thümer trennen und verordnete, daß Holstein eine eigene Verwaltung und ein besonderes Heer erhalten, Schleswig aber einen Theil des dänischen Königsreiches bilden solle. Nun gehörte Holstern immer zu Deutschland, auch zur Zeit, als das Land vom dänischen Könige regiert

4. Landeskunde des Großherzogtums Hessen - S. 32

1918 - Breslau : Hirt
32 F. Das Grobherzogtum Hessen als Ganzes. § 39—40 6 Mittelschulen und 980 Volksschulen; ferner 3 Lehrerseminare mit 3 Vorseminaren, 2 Lehrerinnen- und 1 Volksschullehrerinnenseminar, 1 Predigerseminar, 2 Taubstummen- und 1 Blindenanstalt sowie zahlreiche Fachschulen für Handel, Gewerbe und Landwirtschaft. Der Förderung der Bildung dienen außerdem das Landesmuseum und das Gewerbemuseum zu Darmstadt, das römisch-germanische Ientralmuseum und das natur- historische Museum zu Mainz, das Paulusmuseum zu Worms und mehrere meist orts- geschichtliche (Heimat-)Museen; ferner die Hofbibliothek zu Darmstadt, die Universitäts- bibliothek in Gießen, die Mainzer Stadtbibliothek und andere Büchereien. Für Landwirtschaft, Handel und Gewerbe sind 1 Landwirtschafts-, 1 Hand- werks- und 7 Handelskammern eingerichtet. Die Rechtspflege wird im Großherzogtum ausgeübt von 1 Oberlandesgericht (Darmstadt), 3 Landgerichten (Darmstadt, Mainz und Gießen) und 53 Amtsgerichten, davon 22 in Starkenburg, 20 in Oberhessen und 11 in Rheinhessen. Dem Steuerwesen dienen 37 Finanzämter und 6 Hauptsteuerämter, der Forst- Verwaltung 82 Oberförstereien, dem Bauwesen 7 Hochbau-, 1 Tiefbau- und 2 Wasser- bauämter. Die Eisenbahnen sind größtenteils Staatseigentum und im südlichen Landesteil der preußisch-hessischen Eisenbahndirektion Mainz, in Oberhessen der preußischen Eisen- bahndirektion Frankfurt zugeteilt. Heerwesen. Die hessischen Truppen gehören zum 18.Armeekorps (Frankfurt n.m.) und bilden die 25. Division, bestehend aus den 5 Infanterie-Regimentern Nr. 115 (Darm- ftadt), 116 (Gießen), 117 (Mainz), 118 (Worms) und 168 (Offenbach und Butzbach), den 2 Dragoner-Regimentern Nr. 23 und 24 in Darmstadt, den 2 Artillerie-Regimentern Nr. 25 und 61 in Darmstadt und Babenhausen und dem 18. Trainbataillon in Darmstadt. Die Landesfarben sind rot-weiß. Das kleine Staatswappen hat im blauen Schild einen von Silber und Rot zehnfach gestreiften Löwen, der golden gekrönt und bewehrt, auch mit silbernem Schwert in goldenem Griffe bewaffnet ist' auf dem Schilde ruht eine zweibügelige, mit Perlen und Steinen verzierte, offene, goldene Königskrone. Das große Staatswappen (s. Umschlag) ist aus den Wappen der wichtigsten einzelnen Landesteile zusammengesetzt, nämlich oben: Althessen, Mainz, Worms — mitten: Ziegen- Hain, (kleines Staatswappen), Katzenelnbogen — unten: Isenburg, Hanau, Nidda. § 40. Verhältnis zum Deutschen Reiche. Das Großherzogtum Hessen liegt im südwestlichen Deutschland, und zwar f südlich und f nördlich der Mainlinie. Seiner Aus- dehnung nach nimmt es die 8. Stelle in der Zahl der deutschen Staaten ein. Größer sind: Preußen, Bayern, Württemberg, Sachsen, Baden, Elsaß-Lothringen und Mecklen- burg-Schwerin. Der Einwohnerzahl nach hat es den 7. Platz, da Mecklenburg-Schwerin weniger bevölkert ist. An Volksdichte wird es außer von den freien Städten nur von dem Königreich Sachsen und den beiden Fürstentümern Reuß übertroffen. Im Bundesrat hat Hessen 3 Stimmen, und für den Reichstag wählt es 9 Abgeordnete in den Wahl- kreisen: l. Gießen (mit Nidda), Ii. Friedberg-Büdingen, Iii. Lauterbach-Alsfeld (mit Schotten), Iv. Darmstadt-Groß-Gerau, V. Offenbach-Dieburg, Vi. Erbach-Bensheim, Vii. Worms (mit Heppenheim), Viii. Bingen-Alzey, Ix Mainz (mit Oppenheim).

5. Lesebuch für ein- und zweiklassige Volksschulen - S. 466

1902 - Braunschweig Leipzig : Wollermann
466 an und bestimmte, dass die Verkündigung des preussisch-deutschen Kaisertums am Jahrestage der Erhebung Preussens zum Königreich stattfinden sollte. 2. Am 18. Januar 1871 (einem Mittwoch) ging die bedeutungs- volle Feierlichkeit vor sich. Der „Spiegelsaal" des Palastes zu Versailles war der Schauplatz der Feier. Ein Altar erhob sich dort, mit einer roten Decke bekleidet, die das Zeichen des eisernen Kreuzes trug. Zu beiden Seiten des Altars standen in dichten Reihen orden- geschmückte Mannschaften des deutschen Heeres, ihnen gegenüber eine erlesene Schar .von 500 Offizieren, dazwischen zur Finken ein Wald von schlachtenerprobten Fahnen. Um halb zwei Uhr trat der König ein und stellte sich vor dem Altar auf, im Halbkreise um ihn die Vertreter und Abgesandten der deutschen Fürstenschaft: der Kronprinz von Preussen, die Prinzen Karl und Adalbert von Preussen, der Kronprinz von Sachsen, die Grossherzöge von Baden, Sachsen- Weimar und Oldenburg, der mutmassliche Thronfolger Prinz Wilhelm von Württemberg, drei Prinzen von Bayern, die Herzoge von Ko- fi urg, Meiningen und Altenburg, die Erbgrossherzöge von Weimar, Schwerin, Strelitz und Oldenburg, die Erbprinzen von Meiningen, Anhalt und Hohenzollern, zwei Herzoge von Württemberg, Prinz Georg von Sachsen und Prinz August von Württemberg, der Land- graf von Hessen, der Herzog von Augustenburg, die Fürsten von Schaumburg-Fippe, Schwarzburg-Rudolstadt, Wied, Putbus, Fynar, Plefs, Biron, Croy und Renk, dann die Generale und Minister, ihnen voran der Kanzler Graf Bismarck. Als der König eintrat, stimmte ein aus Soldaten gebildeter Sängerchor einen Psalm an. Nun begann am Altar ein Militär- geistlicher die Liturgie, auf welche die Predigt über Psalm 21 folgte. Nachdem der Gesang „Nun danket alle Gott" und der Segen den Gottesdienst beendet hatten, schritt der König auf die Fahnen zu, verlas vor ihnen die Urkunde über seine Annahme der Kaiserwürde und gab dem Kanzler Grafen Bismarck die Proklamation an das deutsche Volk zu verlesen. Sie lautete also: „Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preussen, ver- künden hiermit: Nachdem die deutschen Fürsten und freien Städte den einmütigen Ruf an Uns gerichtet haben, mit Herstellung des Deutschen Reichs die seit mehr denn sechzig Jahren ruhende deutsche Kaiserwürde zu erneuern und zu übernehmen, und nachdem in der Verfassung des Deutschen Bundes die entsprechenden Bestimmungen

6. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 257

1901 - Berlin : Rentel
Krönung wollte man den König bewegen, die Krone probeweise auf das Haupt zu setzen; doch er sprach: „Man nehme an meiner Mütze oder meinem Helm Maß! Mein Haupt darf und wird die Krone nicht berühren, bis ich sie vom Tische des Herrn nehme." Die Krönung in der Schloßkirche. Am 18. Oktober 1861 fand im Schlosse zu Königsberg in Gegenwart der Prinzen und Prinzessinnen des königlichen Hauses und zahlreicher fürstlicher Gäste die Krönung statt. Vom Thronsaal des Schlosses begab sich der Krönungszug nach der Schloßkirche. Hier ließ sich der König und die Königin vor dem Altar unter je einem Thronhimmel nieder, während für die Mitglieder des königlichen Hauses zu beiden Seiten Sessel standen. Die übrigen Geladenen nahmen die ihnen zugewiesenen Plätze ein. Nach dem Gesänge trat der König in: purpurnen Krönungsmantel vor den Altar, betete, nahm die Krone von der heiligen Stätte und setzte sie sich anss Haupt. Nachdem er auch seine Gemahlin mit der Krone geschmückt hatte, knieten beide Majestäten und alle Zeugeu zu stillem Gebet nieder. Die Feier nach der Krönung. Hieraus sprach der Geistliche deu Segen, und während der Berliner Domchor einen Gesang anstimmte, bewegte sich der Kröuungszug aus der Kirche uach dem Schlosse. Hier empfing der König die vielfachen Glückwünsche und antwortete daraus: „Eingedenk, daß die Krone nur von Gott kommt, habe ich durch die Krönung an heiliger Stätte bekundet, daß ich sie in Demut aus feinen Händen empfangen habe." Dann rief auf dem Schloßhofe ein Reichsherold zu Pferde: „Es lebe König Wilhelm I.; es lebe die Königin Augusta!" — Und die Taufende, welche sich aus dem Platze befanden, wiederholten den Jubelruf. Der König trat auch auf deu Balkou und zeigte sich der harreudeu Volksmenge, und nun stimmte man unter Musikbegleitung und Kanonendonner deu Choral an: „Nun danket alle Gott." Darauf trat Wilhelm wieder in das Innere des Schlosses, und die öffentliche Feier war zu Eude. Nach einigen Tagen kehrte das Königspaar nach Berlin zurück und hielt unter dem Jubel des Volkes deu glänzenden Einzug in die Hauptstadt. 204. Der dänische Urieg. 1864. Ursache des Krieges. Tie deutschen Herzogtümer Schleswig und Holstein standen seit langer Zeit unter der Regierung des Königs von Dänemark-; doch nur Holstein gehörte zum deutschen Bunde. Beide Herzogtümer sollten nach ihrem eilten Rechte „aus ewig ungeteilt" bleiben und nach eigenen Landesgesetzen verwaltet werden. Doch die dänische Regierung suchte deu deutschen Bewohnern der Herzogtümer dänische Art und Sprache aufzudrängen und stellte dänische Lehrer, Prediger, Beamte und Richter au. Darüber kam es zu großen Klagen und Feindseligkeiten, und als die Verbindung beider Herzogtümer (1863) aufgehoben und Schleswig der dänischen Monarchie einverleibt wurde, da nahmen Preußen und Österreich sich Schleswig-Holsteins an. Im Winter des Jahres 1864 rückten die Österreicher unter dem Feldmarschallleutnant von Gablenz und die Preußen unter Prinz Friedrich Karl über die Eider in Schleswig ein. Ter preußische Feldmarschall Wrangel führte über alle Truppen den Oberbefehl. Während die Österreicher das Danewerf1) angriffen, daß es vom Feinde aufgegeben werden mußte, wurden die Dänen von den Preußen bewogen, sich hinter die Düppeler Schanzen*) zurückzuziehen. 1) Tas Tanewerk ist ein langer Schutzwall entlang der Schlei. 2) Aus einer Halbinsel, gegenüber der Insel Alsen. Carl A. Krüger, Gesck. Deutschlands. 17

7. Ergebnisse des Geschichtsunterrichts in der Volkssschule - S. 95

1877 - Nürnberg : Korn
— 95 — eben so die Herzogtümer Schleswig-Holstein: zufaitu men 1300 Quadratmeilen mit \\ Millionen Einwohnern. So hatte Preußen durch einen siebenwöchentlichen Krieg die Oberherrschaft in Deutschland errungen. 4. Im April 1867 ward der norddeutsche Bund gegründet, der 22 Staaten mit 7500 Quadratmeilen und 30 Millionen Einwohnern umfaßte. Preußen hatte im B un-d es rath 17 Stimmen, die übrigen Staaten zusammen 26 Stimmen. Die Vertreter des Volkes bildeten den Reichstag. Der preußische Minister Vismark wurde Bundeskanzler. Im Zollparlament waren auch die süddeutschen Staaten vertreten. Während sich die neue Ordnung in Deutschland vollzog, kam die Luxemburger Frage, die Napoleon zu Gunsten Frankreichs gelöst zu sehen wünschte. Die Londoner Konferenz im Mai 1867 erklärte jedoch Luxemburg für neutral, so daß Preußen sein Besatzungsrecht aufgab und die Festung geschleift wurde. Seitdem war die Stimmung in Frankreich dem neuen Deutschland gegenüber sehr unfreundlich, und der Krieg zwischen beiden Ländern schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. 44. Der deutsch-französische Krieg — 1870. 1. Die Spanier, welche 1868 ihre Königin Jsa-bella vertrieben hatten, boten 1870 die erledigte Krone dem Prinzen Leopold von Hohenzollern an. Darüber gab es in Frankreich eine große Aufregung, so daß der Prinz Leopold auf die spanische Krone verzichtete. Nun verlangte aber der französische Botschafter Benedetti von dem in Ems weilenden König Wilhelm, er solle das Versprechen leisten, daß er niemals seine Einwilligung geben werde, wenn wieder ein ähnlicher Fall vorkommen sollte; auch ließ man in Paris dem preußischen Botschafter andeuten, daß ein

8. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 106

1891 - Danzig : Gruihn
106 Preußens Könige und ihre Zeit. Brauch gekommen und nur eine Huldigung eingetreten war. Vor der Krönung wollte man den König bewegen, die Krone probeweise auf das Haupt zu^ setzen; doch er sprach: „Man nehme an meiner Mütze oder memem Helme Maß! Mein Haupt darf und wird die Krone nicht berühren, bis ich sie vom Tische des Herrn nehme." Die Krönung in der Schloßkirche. Am 18. Oktober 1861 fand im Schlosse zu Königsberg m Gegenwart der Prinzen und Prinzessinnen des königlichen Hauses und zahlreicher fürstlicher Gäste die Krönung statt. -^^onsaal des Schlosses begab sich der Krönnngszng nach der Schloßkirche. Hier ließ sich der König und die Königin vor dem Altar Jf?* jc einem Thronhimmel nieder, während für bic Mitglieder des königlichen Hauses zu beiden Seiten Sessel standen. Die übrigen Geladenen nahmen die ihnen zugewiesenen Plätze ein. Nach dem Gesänge trat oci* .nörtig im purpurnen Krönungsmantel vor den Altar, betete, nahm die Krone von der heiligen Stätte und setzte sie sich aufs Haupt. Nachdem er auch seiner Gemahlin eine Krone aufgesetzt hatte, knieten beide Majestäten und alle Zeugen zu stillem Gebet nieder. _ Die Feier nach der Krönung. Hierauf sprach der Geistliche den ^egen, und während der Berliner Domchor einen Gesang anstimmte, belegte sich der Krönungszug aus der Kirche nach dem Schlosse. Hier empfing der König die verschiedenen Glückwünsche und antwortete daraus: „Eingedenk, daß die Krone nur von Gott kommt, habe ich durch die Krönung an geheiligter Stätte bekundet, daß ich sie in Demut aus seinen Handen empfangen habe." Hierauf rief auf dem Schloßhofe ein Reichsherold zu Pferde: „Es lebe König Wilhelm I.! Es lebe die Königin Angusta!" und die Tausende, welche sich auf dem Platze befanden, wiederholten den Jubelruf. Der König trat auch auf den Balkon und zeigte sich der harrenden Volksmenge, und nun stimmte man unter Musikbegleitung und Kanonendonner den Choral an: „Nun danket alle Gott." Darauf trat Wilhelm wieder in das Innere des Schlosses, und die öffentliche 8eier war zu Ende. Nach einigen Tagen kehrte das Königspaar nach Berlin zurück und hielt unter dem Jubel des Volkes deu glänzenden Einzug in die Hauptstadt. 82. Der -iinische Krieg. 1864. Ursache des Krieges Die deutschen Herzogtümer Schleswig und Holstein standen seit langer Zeit unter der Regierung des Königs von Dänemark; doch nur Holstein gehörte zum deutschen Bunde. Beide Herzogtümer sollten nach ihrem alten Rechte auf ewig ungeteilt bleiben und nach eigenen Landesgesetzen verwaltet werden. Doch die dänische Regierung suchte den deutschen Bewohnern der Herzogtümer dänische Art und Sprache aufzudringen und stellte dänische Lehrer, Prediger, Beamte und Richter au. Darüber kam es zu großen Klagen und Feindseligkeiten, und als die Verbindung beider Herzogtümer (1863) aufgehoben und Schleswig der dänischen Monarchie einverleibt wurde, da nahmen Preußen und Österreich sich Schleswig-Holsteins an. Im Winter des Jahres 1864 rückten die Österreicher unter dem Feldmarschalllieutenant von Gablenz und die Preußen unter Prinz Friedrich Karl in die Herzogtümer ein. Der preußische Feldmarschall Wrangel führte über alle Truppen den Oberbefehl. Während

9. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 44

1913 - Oldenburg : Schmidt
44 Oldenburgische Geschichte für Schulen. § 18. Grotzherzog Paul Friedrich August Großherzog nahm fofort nach feinem Regierungsantritt den neuen Titel an, der vorn Paul Wiener Kongreß bewilligt worden war, und gab damit den drei Landes-Friedrich teilen, dem Herzogtum Oldenburg und den Fürstentümern Lübeck und 18^^1853 ^^^nfeld, wenigstens einen einigenden Namen. Er war ein Fürst ^ v0' von großer Arbeitstreue und Kenntnis der fachlichen und persönlichen Verhältnisse. Häufig wird nach der Neigung des Herrschers diese oder jene Seite des öffentlichen Lebens lebhafter entwickelt, zumal wenn die Strömung der Zeit fördernd nachhilft. So gilt Großherzog August mit Die Truppen Recht als der eigentliche Begründer des oldenburgifchen Truppenanteils im Deutschen Bunde. Schon als Erbprinz durfte er auf diesem Arbeitsgebiete frei schalten, da er die Befreiungskriege mitgemacht hatte und Zeuge der Völkerschlacht bei Leipzig gewesen war. Unter dem Beistand des Generals Wardenburg verschaffte er der Entwicklung des oldenburgifchen Heerwesens eine achtungswerte Bedeutung, insbesondere rief er 1849 das Dragonerregiment ins Leben. Die oldenburgifchen Truppen bildeten zusammen mit denjenigen der Hansestädte eine Brigade, deren Kommandeur vom Großherzog ernannt wurde. An diesem Herrscher tritt besonders hervor, daß er nicht die Neigung hatte, sich in Oldenburg in der Arbeit zu vergraben, sondern den Strom der Welt auf sich wirken lassen und dem Leben auch feine glanzvolle, schöne Seite abgewinnen wollte. Dazu gehörten einige Neuerungen, die an sich nicht so wichtig waren, aber doch in Oldenburg gefehlt hatten. Er ließ den Dichter Ludwig Starklof gerne schalten, als sich feine eifrige Bemühung darauf richtete, dem Hof und Theater der Bevölkerung ein Theater zu schassen. Indem er dazu die Mittel hergab, erntete er den dankbaren Beifall feiner Gemahlin, der Großherzogin Heil dir, Caecilie, der Tondichterin von Theoder von Kobbes „Heil dir, o Oldenburg". 0 Oldenburg er trug damit doch auch zugleich dem literarischen und künstlerischen Leben Rechnung, das sich damals um den feinsinnigen Kritiker Adolf Stahr, den Maler Jerndorff, Starklof und andere regte. Er entschloß sich auch zum Bau eines neuen Gebäudes für die Landesbibliothek. Bis dahin Haus- und hatte die Brust der Beamten und Offiziere noch kein oldenburgifcher Orden Verdienst- geschmückt. Großherzog August begründete nun den Haus- und Verdienstorden orden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig, dessen Geburtstag, der 1838 17. Januar, als Ordenstag bestimmt wurde. Dies geschah zur selben Zeit, als der Grundstein zu dem stattlichen Peter-Friedrich-Ludwig-Hospital das Groß- gelegt wurde. Das großerzogliche Wappen wurde gleich am Ansang seiner herzogliche Regierung neu geordnet. Auf dem Hauptfchilde mit dem Zeichen für Wappen Norwegen, Schleswig, Holstein, Stormarn, Dithmarschen und Kniphausen 1829 (schwarzer Löwe aus goldenem Grunde), das damals noch nicht einverleibt war, liegt der gekrönte Mittelschild mit fünf Felbern: 1. oben links die roten Balken auf goldenem Grunde für Oldenburg, 2. oben rechts das

10. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 240

1916 - Stuttgart : Bonz
240 muten sich zuletzt der den Rhein zurckziehen. Darauf schlo 1795. Preußen 1795 den schmhlichen Frieden von Basel, in dem es den Franzosen das linke Rheinufer preisgab. Dafr sollte es bei dem allgemeinen Frieden anderweitig entschdigt werden, was nur durch Beraubung anderer Stnde des Reichs geschehen konnte. Dieser Friede verschaffte Preußen Ruhe bis 1806, hat aber seinem Ansehen eine tiefe Wunde geschlagen. b. Nun hatte Osterreich fast allein die Last des Krieges zu tragen. In Deutschland hatte es zwar im ganzen Glck, indem der tchtige Erzherzog Karl die Franzosen unter Morean zu einem Rckzug durch das Hllental zwang (1796). Im gleichen Jahr aber begann der General Napoleon Bonaparte, ein jakobi-nischer Offizier von glnzender militrischer Begabung, seine Sie-gerlansbahn in Italien. Er besiegte die sterreicher in einer Reihe von Schlachten, namentlich an der Adda-Brcke bei Lodi, bei Castiglione, Arcole, Rivoli und zwang den sterreichischen Obergeneral Wurms er in M antn a sich zu ergeben. Darauf 1797. schlo Osterreich den Frieden von Campo Formio (1797). In diesem mute es auf Belgien und die Lombardei verzichten, bekam aber dafr Venedig. Auch sterreich gab das linke Rheinufer preis. Die geschdigten deutschen Fürsten sollten dafr auf dem rechten Ufer entschdigt werden. 2. Feldzug nach gypten. Zweiter Koalitionskrieg. a. Schon war in beritalien aus der Lombardei und den angrenzenden Ge-bieten eine eisalpinische Republik" gemacht worden; jetzt wurde aus dem Kirchenstaat eine rmische Republik" ge-bildet; Neapel wurde ebenfalls in eine Republik umgewandelt. Nur die Englnder waren nicht besiegt. Um sie recht empfindlich zu treffen, zog Bonaparte 1798 nach gypten, das dem Namen nach dem Sultan, in Wahrheit den Mamelucken, der ursprnglich aus Sklaven bestehenden Heerschar, gehrte. Er nahm unterwegs Malta ein und scklng die gypter bei den Pyramiden mit fnffacher bermacht fast ohne eigene Verluste in einem kurzen Gefecht. Hier rief er seinen Soldaten zu: Soldaten, bedenkt, da von der Hhe dieser Denkmler 40 Jahrhunderte auf euch herabsehen!" Darauf zog er in Kairo ein. Nun wurde aber seine Flotte von dem englischen Admiral Nelson an der gyptischen Kste bei Abukir geschlagen und vernichtet. So war er von der Heimat abgeschnitten. Er lie sich dadurch nicht entmutigen. Im folgenden Jahr unternahm er einen Zug nach Syrien. Gaza wurde eingenommen, Jafa (Joppe) erstrmt, wobei er die Besatzung niedermachen lie, und die Be-lagernng von Akko begonnen. Aber hier scheiterte sein Siegeslauf. Er schlug zwar das trkische Heer, das zum Entsatz herankam, bei Nazareth und am Berge Tabor. Aber Akko widerstand allen An-
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TM Hauptwörter (200)200

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